Die C-Juniorinnen Gelb von Floorball Uri haben am Samstag und am Sonntag das Schweizermeisterschafts Finalturnier in Hittnau bestritten. Die Gegner der Urnerinnen waren am Samstag, in der Gruppenphase, der UHC Nesslau Sharks II und der UHC Wild Tigers Härkingen-Gäu. Am Sonntag spielte Floorball Uri Gelb, in den Platzierungsspielen, gegen die Kloten-Dietlikon Jets und erneut gegen den UHC Nesslau Sharks II.


Hart erkämpftes Unentschieden
Die erste Partie der Urnerinnen startete ziemlich nervös. Für alle Spielerinnen war dieses Erlebnis der Schweizermeisterschaft Neuland und so mussten sie sich zuerst etwas herantasten. So gelang auch den Gegnerinnen nach fünf Minuten der Führungstreffer. Doch bereits eine Minute später konnte Leandra Schelbert mit einem «Buebetrickli» die Partie wieder ausgleichen. Auch die jungen Stiere waren nun in Hittnau angekommen und kämpften um jeden Ball. Jedoch waren es erneut die Sharks, welche mit einem Doppelschlag in der 19. Minute in Führung gehen konnten. Die Urnerinnen liessen jedoch nicht nach und kamen so eine Sekunde vor der Pause zum verdienten Anschlusstreffer. Leandra Schelbert tanzte sich durch die Abwehr der Gegnerinnen und hämmerte den Ball zum 2:3 Pausenstand ins Kreuz.


Die zweite Hälfte begann wieder schlecht für die jungen Stiere, denn nach einer Minute zappelte der Ball im Urner Tor. Doch angepeitscht von den mitgereisten Fans verschärften die Urnerinnen das Tempo und in der 25. Minute wurden sie mit dem erneuten Anschlusstreffer belohnt. Jana Spiess sah wie sich Clara Deplazes freilief und spielte ihr den Ball pfannenfertig auf den Stock zum 3:4. Nur zwei Minuten später wurde der Ausgleich erreicht. Jana Spiess liess einen Kracher von Schlagschuss beim Freistoss ab und sah den Ball im Netz. Weitere zwei Minuten später eroberte sich Captain Ottavia Schmid den Ball in der gegnerischen Hälfte und versorgte ihn im Tor zur erstmaligen Urner Führung. Nun kamen auch die Gegenrinnen wieder zu vielen Grosschancen, welche jedoch spätestens an der grandios spielenden Leonie Bunschi scheiterten. Fünf Minuten vor dem Ende kam Ungemach auf die jungen Stiere zu, denn der Schiedsrichter pfiff eine Zwei-Minuten Strafe wegen einem Wechselfehler. Nach einem aufopferungsvollen Kampf der Urnerinnen im Boxplay konnten die Sharks wenige Sekunden nach dem Ablauf der Strafe doch noch treffen und so den Schlusstand von 5:5 erzielen.

Halbfinalqualifikation souverän geschafft
Das zweite Spiel an diesem Samstag startete mit einem Gegentreffer nach 30 Sekunden. Doch die Urnerinnen liessen sich durch diesen frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Bereits nach einer Minute stand schon wieder Unentschieden. Ottavia Schmid hämmerte das Spielgerät so präzise ins Lattenkreuz, dass kein Blatt mehr dazwischen passte. Nun folgte eine enorme Druckphase der jungen Stiere, in welcher nur noch auf ein Tor gespielt wurde. Jedoch dauerte es bis zur 12. Minute, bis wieder etwas Zählbares herausschaute. Leandra Schelbert schnappte sich den Ball und schob ihn an der gegnerischen Torhüterin vorbei zur Urner Führung. Nach 16 Minuten kam es sogar noch besser. Erneut stand Leandra Schelbert alleine vor der gegnerischen Torhüterin und auch diesmal war sie erfolgreich. Doch zwei Minuten später trafen die Gegnerinnen zum 2:3. Aber die jungen Stiere reagierten auf diesen Gegentreffer fulminant. 30 Sekunden vor der Pause lancierte Celina Heinzer mit einem tollen Querpass Alissa Baumann welche den Ball sicher ins Tor schoss. Und nur 20 Sekunden später liess Ottavia Schmid einen ihrer gefürchteten Schlagschüsse an der Mittellinie fliegen und mit dem 5:2 gingen die Spielerinnen in die Pause.

Nach der Pause liessen die jungen Stiere gerade mal 17 Sekunden verstreichen, ehe sie zum 6:2 trafen. Jana Spiess lief ihren Gegnerinnen davon und vollstreckte eiskalt. Nun waren auch die Wild Tigers wieder im Vorwärtsgang, doch die stark aufspielende Urner Torhüterin Jana Gisler stoppte Ball um Ball. Nach 28 Minuten kamen die Urnerinnen in den Genuss eines Powerplay und nach nur einer Minute wurde dieses ausgenutzt. Leandra Schelbert (Assist: Ottavia Schmid) vollendete nach einer tollen Passstafette ihren Hattrick. Plötzlich schlichen sich kleine Flüchtigkeitsfehler im Urner Defensivverbund ein und so kamen die Wild Tigers mit zwei Toren wieder auf 4:7 heran. Doch der Schlusspunkt dieser Partie gehörte Jana Spiess, welche eine Minute vor Ende mit einem Sololauf den 8:4 Endstand erzielte.

Bittere Niederlage gegen Jets
Der Halbfinal gegen die Kloten-Dietlikon Jets begann sehr ausgeglichen, doch die Gäste hatten die bessere Chancenauswertung, denn nach drei Minuten gingen sie in Führung. Nun bekamen die Jets die Überhand in dieser bissig geführten Partie und kamen mit einem Doppelschlag in der achten Minute zur 3:0 Führung. Doch die jungen Stiere kämpften weiter und sie wurden für ihren Kampfgeist mit dem ersten Treffer belohnt. Ottavia Schmid eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball und spedierte in unhaltbar ins Tor. Nun kamen die Jets wieder zu einer Vielzahl von Chancen und mit drei Toren in drei Minuten ging es mit 1:6 in die Pause.
Der Start in die zweite Hälfte gelang erneut den Jets besser und so konnten sie mit zwei Toren in den ersten vier Minuten auf 8:1 erhöhen. Doch die jungen Stiere gaben sich nicht auf und warfen nochmals alles in diese Partie. In der 25. Minute konnte Leandra Schelbert auf 2:8 verkürzen und die Hoffnung auf eine Wende am Leben halten. Das Spiel war nun auf Augenhöhe und die Jets schienen an der hervorragend aufspielenden Urner Torhüterin Leonie Bunschi zu verzweifeln. In der 34. Minute machten die Urnerinnen den nächsten Schritt zur möglichen Wende. Ladina Epp lancierte Jana Spiess, welche den Ball im Tor versenkte. In der Euphorie, der Chance auf eine historische Wende, hatten die jungen Stiere die Abwehrarbeit etwas vernachlässigt und so trafen die Jets eine Minute später zum 9:3. In der 37. Minute gab es eine Zwei-Minuten Strafe gegen die Urnerinnen wegen übertriebener Härte und in diesem Powerplay konnten die Jets das Schlussresultat von 10:3 erzielen.

Offensiver Schlagabtausch knapp verloren
Das Spiel um Platz 3 gegen die Sharks begann mit einem Blitzstart. Nach 24 Sekunden konnte Jana Spiess einen grossartigen Querpass von Ladina Epp zur Führung vollenden. Doch nur eine Minute später konnten die Sharks wieder ausgleichen. Man merkte, dass beide Teams die Enttäuschung der Halbfinalniederlage verdaut hatten und alle Energie in diese Partie warfen. In der zehnten Minute konnten die Urnerinnen über die neuerliche Führung jubeln. Leandra Schelbert traf nach einem Sololauf zum 2:1. Erneut hatten die Gegnerinnen eine Antwort bereit und so übernahmen sie mit zwei Toren bis zur 17. Minute die Führung. Doch auch die Jungen Stiere reagierten blitzschnell und glichen noch in derselben Minute aus. Celina Heinzer verwertete einen tollen Querpass von Alissa Baumann zum 3:3. In der 19. Minute konnten jedoch erneut die Sharks den Führungstreffer erzielen und es ging mit 3:4 in die Pause.


Die zweite Hälfte begann wunschgemäss mit dem Urner Ausgleich. Jana Spiess startete an der Bande durch und traf mit einem Drehschuss zum 4:4. Und nur Sekunden später lancierte Ottavia Schmid Celina Heinzer, welche keine Mühe hatte Gelb-Schwarz mit 5:4 in Führung zu schiessen. Die Sharks kamen anschliessend wieder zu einigen Grosschancen. Doch die sensationell spielende Urner Torhüterin Jana Gisler hielt die Urner Führung lange fest. Nach einigen Aussetzern in der Deckungsarbeit der jungen Stiere konnten die Sharks mit drei Toren in drei Minuten auf 7:5 davonziehen. Die Urnerinnen liessen jedoch nicht locker und schnürten die Gegnerinnen Minutenlang in ihrer Hälfte ein. In der 37. Minute wurde der Aufwand endlich mit dem Anschlusstreffer belohnt. Leandra Schelbert machte mit einer feinen Einzelleistung die letzten Minuten zum Krimi. Doch trotz einer Vielzahl von Chancen fiel der Ausgleich nichtmehr und somit endete die Partie mit 6:7.


«Wahnsinns Saison»
Das Trainerduo Lisa Schillig und Pascal Loosli war fix und fertig nach diesen grossartigen Partien: «Was unsere Girls diese Saison geleistet haben ist kaum in Worte zu fassen. Wir sind enorm stolz auf die Leistung der ganzen Saison und besonders auch auf die Leistung an diesem Wochenende. Klar wäre der Titel oder eine Medaille toll gewesen, aber wir sind das viertbeste Team der ganzen Schweiz und wir haben so viel erreicht in dieser Saison. Wir haben dieses Erlebnis Schweizermeisterschaft nun mal gehabt und wir werden alles tun, dass wir das wiederholen können.»


Für Uri Gelb spielten: Bunschi Leonie, Gisler Jana; Arnold Alissa, Baumann Alissa (1), Deplazes Clara (1), Epp Ladina, Heinzer Celina (2), Schelbert Leandra (8), Schmid Ottavia (4), Spiess Jana (6)