Am 11. September 2022 rollt der Ball endlich wieder in der Schweizer Unihockey-Meisterschaft. Nach dem Aufstieg im Jahr 2015 starten die Frauen von Floorball Uri bereits in ihre achte Saison in der Nationalliga B. Mit einem neuen Trainerteam und einem erneut verjüngten Kader soll die frühzeitige Playoffqualifikation gelingen.

Ende Februar 2022 sicherte sich Floorball Uri mit drei Siegen gegen den EHC Visp den Ligaerhalt. Die Playouts waren das Resultat einer über weite Strecken enttäuschenden Saison. Die Urnerinnen liessen jegliche Konstanz vermissen und waren vor allem in der Offensive äusserst harmlos. 50 Tore aus 18 Meisterschaftsspielen und damit ein Durchschnitt von weniger als drei geschossenen Toren pro Spiel sprechen eine klare Sprache. Die vergangene Spielzeit war zudem geprägt von zahlreichen Abwesenheiten und verletzungsbedingten Ausfällen von Schlüsselspielerinnen. Erst gegen Saisonende war die Kaderbreite ausreichend.

Personelle Veränderungen im Trainerteam
Der langjährige Trainer des Frauenteams, Roger Metry, sprang in der letzten Saison mangels Alternativen noch einmal als Übergangslösung ein. Für die neue Spielzeit konnte mit Luzia Kessler und Roman Imhof nun ein Co-Trainerteam gewonnen werden. Roman Imhof fungierte in der letzten Saison bereits als Assistenzcoach. Ganz anders Luzia Kessler. Die 23-jährige Baarerin steht aktuell noch auf dem Spielfeld, wird ihre Karriere als Spielerin Ende September allerdings bis auf Weiteres unterbrechen, um ihre Fussverletzung vollständig auszukurieren. Kessler trainiert zudem die Zentralschweizer U15 Auswahl sowie das U17 Nachwuchsteam von Floorball Uri. Florian Achermann und Beat Müller fungieren weiterhin als Assistenz- bzw. Goalietrainer.

Kadermutationen
Mit Melanie Gnos, Carmen Reding, Naomi Muheim und Alina Barengo stehen vier Spielerinnen nicht mehr zur Verfügung. Reding (31) hat ihre Karriere nach etlichen Unihockeyjahren beendet. Gnos, Muheim und Barengo haben ihren Lebensmittelpunkt aus beruflichen oder schulischen Gründen in andere Kantone verlegt. Den Abgängen stehen zahlreiche Zuzüge gegenüber. Mit der 22-jährigen Lena Meier aus Alpnach konnte eine Spielerin mit NLA Vergangenheit verpflichtet werden. Ebenfalls aus Obwalden stammt Chantal Burch. Sie wird insbesondere die Defensive der Urnerinnen stabilisieren. Linda Rogenmoser, die im Frühjahr mit einer Doppellizenz von den Zuger Highlands zu Uri wechselte, hat sich für einen Verbleib entschieden. Mit dem Transfer des 18-jährigen Goalietalents Fabienne Bürgler ist Uri auch auf dieser Position breiter aufgestellt. Die in Illgau wohnhafte Bürgler spielte in der vergangenen Saison in der U21 des NLA Vereins Zug United.

Youngsters und Routiniers
Neben den erwähnten Zuzügen haben sich diverse Nachwuchsspielerinnen aus der eigenen U21, namentlich Julia Schelbert, Erja Seeholzer, Alessia Magagnino und Lara Gnos, definitiv im NLB Team etabliert. Mit Captain Sabrina Rüttimann, Jasmin Gnos, Nathalie Gärtner und Miia Saari stehen dem Team zudem vier sehr erfahrene, nationalligaerprobte Spielerinnen zur Verfügung. Ihnen wird die Aufgabe zukommen, die jungen Spielerinnen in ihrer Entwicklung weiter positiv zu unterstützen und an die NLB heranzuführen. Generell ist das Team breiter aufgestellt. Dies erhöht die Trainingsqualität und den Konkurrenzkampf.

Verstärkung aus Tschechien
Mit Kateřina Peterková spielt neben Miia Saari neu eine zweite Ausländerin für schwarz-gelb. Die 25-jährige Tschechin wechselte von Serienmeister SC Vitkovice (Ostrava) ins Urnerland und spielte in ihrer Karriere bereits im Champions Cup (Cup der Landesmeister) sowie eine Saison in Finnland. Peterková ist eine athletische und zweikampfstarke Spielerin. Sie verfügt über eine gute Spielübersicht und den nötigen Torriecher. Mit dem Transfer von Peterková hat Floorball Uri zwei von drei möglichen Lizenzen an ausländischen Spielerinnen vergeben. Wobei die Finnin Miia Saari bereits ihre sechste Spielzeit im Dress von Floorball Uri absolviert und schon fast als Einheimische bezeichnet werden kann.

Geglückter Cupauftritt
Die ersten Auftritte der Frauen von Floorball Uri in den Test- und Cupspielen waren verheissungsvoll. Mitte August zogen die Urnerinnen mit einem 23:0 Auswärtssieg gegen die 1. Ligisten aus Schwarzenbach problemlos in den Cup 1/16-Final ein. Erfreulicherweise konnten sich dabei gleich 12 verschiedene Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen. Im Cup 1/16-Final wartet mit Frauenfeld nun ein erster echter Gradmesser. Die Thurgauerinnen sind im Frühjahr aus der Nationalliga A abgestiegen und sind dementsprechend zu favorisieren.

Neue Heimstätte
Die grösste Veränderung im Vergleich zur letzten Saison ist allerdings nicht personeller Natur sondern die neu erstellte Heimstätte von Floorball Uri in Amsteg. Das NLB-Team trainiert bereits seit Anfang Juni in der energieUri-Arena. Am Sonntag, 11. September 2022 laufen die Urnerinnen gegen Basel nun erstmals in der neuen Heimarena auf. Das Team hat den Hallenbau im Rahmen von Teamevents und Frondienstarbeiten in den vergangenen anderthalb Jahren hautnah miterlebt und ist somit sicher speziell motiviert. Es ist zu hoffen, dass die neue Arena dem Team zusätzlichen Schub verleiht und ihrem Namen alle Ehre macht.